Sortierung von Waren

Die Sortierung erfolgt typischerweise mit einer Sortierwand — einem speziellen Wagen oder Gestell, bei dem jeder einzelne Behälter für einen spezifischen Auftrag reserviert ist. Das bedeutet, dass ein Lagerarbeiter einen Artikel aus der ausgewählten Charge nimmt, ihn scannt und das WMS ihm sagt: „Platziere diesen Artikel in Behälter Nummer 31.“

Durch das Scannen jedes Artikels in der Welle verwandelt das System N Artikel in M unterschiedliche Aufträge. Jeder Behälter enthält dann den vollständigen Inhalt eines einzelnen, spezifischen Auftrags, was sie ohne Verwirrung versandfertig macht.

Es gibt zwei Hauptarten der Warenkommissionierung:

1. Sortierung während der Kommissionierung mit einem Sortierwagen

   
   

   In diesem Fall bringt der Mitarbeiter eine kleine Sortierwand (Wagen) mit. Nachdem ein Artikel vom Regal genommen wurde, wird er gescannt, und das WMS teilt sofort mit, in welches Fach der Artikel gelegt werden soll.

   

   
   

   Vorteile: Die Prozesse des Picking und Sortierens sind kombiniert, was Lagerplatz spart (kein Bedarf für einen speziellen Sortierbereich) und die Geschwindigkeit erhöht (ein Scan bearbeitet zwei Prozesse). Die sortierten Waren gehen direkt vom Kommissionierer zum Verpacker.

   Nachteile:

   1. Nur geeignet für kleinere Güter.
   2. Der Mitarbeiter muss sich mit einer ziemlich großen und oft schweren Struktur bewegen.
   3. Die Anzahl der Aufträge in einer einzigen Welle ist streng durch die Anzahl der Fächer im Sortierwagen begrenzt.
   4. Nur ein Mitarbeiter kann die Kommissionierung für eine einzelne Welle handhaben.

2. Sortierung als separater Prozess mit einer Sortierwand

   
   

   In diesem Fall bringen alle Kommissionierer die gesammelten Waren zu einem festgelegten Sortierbereich — einem großen Regalsystem mit Behältern, die auf einzelne Bestellungen zugeschnitten sind. Ein separater Mitarbeiter führt dann den Sortierprozess durch.

   

   
   

   Vorteile:

   1. Die Wellengröße (Anzahl der enthaltenen Bestellungen) kann deutlich größer sein.
   2. Mehrere Mitarbeiter können gleichzeitig an einer Welle arbeiten (z.B. jeder verantwortlich für seinen eigenen Gang). Das beschleunigt den Prozess erheblich!
   3. Dies führt eine zusätzliche Überprüfungsebene ein – und gibt Zeit, eventuelle Probleme zu lösen, ohne den Arbeitsfluss zu blockieren.
   4. Das strategische Platzieren der Sortierwand kann die Langzeitlagerung physisch von der Verarbeitungszone trennen, was die Prozessklarheit und Produktsicherheit verbessert.
   5. Es ermöglicht eine erhebliche Pufferung der Waren – mehr dazu im nächsten Abschnitt.

   Nachteile:

   1. Es führt einen weiteren Prozess ein, was mehr Personal und zusätzliche Zeit für das Sortieren bedeutet. Und Zeit = Geld.
   2. Benötigt einen dedizierten Bereich im Lager. In manchen Fällen kann der Platz ein kritisches Problem darstellen.